Affirmationen anwenden: So findest du Sätze, die du wirklich glauben kannst
- Noemi Federici
- vor 13 Minuten
- 2 Min. Lesezeit

Wie oft habe ich schon einen schönen Satz gelesen oder ihn mir vorgesagt und gemerkt: Ich glaube das (noch) nicht. Und mich dann auch gefragt, ob und wie das etwas bringen soll. Gerade bei Affirmationen spüren viele Menschen diesen inneren Widerstand, denn sich etwas wieder und wieder zu sagen, das sich innerlich fremd anfühlt, bringt tatsächlich wenig. Im schlimmsten Fall übergehen wir damit unser Gefühl.
Doch Affirmationen können kraftvoll sein, wenn wir sie nicht als Zwang verstehen, sondern als sanfte Einladung. Eine Brücke zwischen dem Jetzt und einer möglichen Veränderung.
Wie Affirmationen wirken (können)
Der Verstand reagiert auf Sprache. Das Nervensystem reagiert auf Erfahrung.Wenn eine Affirmation aufrichtig in uns schwingen soll, darf sie beides mitnehmen: das Denken und das Spüren.
Ein Satz wie „Ich lasse los, was mir nicht mehr dient“ kann dann helfen, wenn wir ihn nicht einfach „glauben“, sondern ihm nachspüren.
Was tun, wenn sich der Satz fremd anfühlt?
Wenn du merkst: Ich will das glauben, aber es fühlt sich nicht echt an, dann kannst du den Satz nutzen, um dich selbst besser zu verstehen, statt ihn über dich überzustülpen.
Ein hilfreicher Weg: Suche nach Beweisen in deinem Leben, wo dieser Satz vielleicht schon einmal gestimmt hat, auch in kleinen Momenten.
Ein Beispiel: Die Affirmation lautet „Ich lasse los, was mir nicht mehr dient“. Vielleicht hast du schon einmal eine kleine Enttäuschung losgelassen, ohne es bewusst so zu nennen: ein Stück Kuchen, das weg war, bevor du zugreifen konntest, ein verpasster Bus, ein Termin, der nicht zustande kam.
Je mehr du spürst: Diesen Satz habe ich schon einmal gelebt – desto glaubwürdiger wird er in dir.
Falls du trotz allem keinen Zugang findest, darfst du die Worte so anpassen, dass sie wirklich zu dir passen.
So findest du deine eigene Affirmation
Hier ein kleiner Leitfaden, wie du deine eigene Affirmation entwickeln kannst:
Frage dich: Was beschäftigt mich gerade? Unsicherheit, Kontrolle, Schuld, Neubeginn? Notiere ein Stichwort.
Überlege, was dir im Moment guttun würde. Der Satz sollte wie eine sanfte Einladung klingen, nicht unter Druck setzen. Beispiel: „Ich darf loslassen und vertrauen.“
Sprich den Satz aus und achte darauf, ob er dir ein Gefühl von Ruhe oder Weite gibt. Wenn ja, ist es deine Affirmation, wenn nein, geht es weiter mit Schritt 4.
Wenn du merkst: „Das glaube ich mir nicht“, ändere ihn so, dass du ihn glauben kannst. Beispiel: Statt „Ich vertraue dem Leben“ → „Ich öffne mich der Möglichkeit, dass Vertrauen entstehen darf.“
Wiederhole ihn regelmässig, schreibe ihn auf oder verbinde ihn mit einer kleinen Geste wie bewusstem Atmen.
So entsteht eine Affirmation, die ehrlich ist und dich wirklich unterstützen kann.
Beispiel: Statt „Ich vertraue dem Leben“→ „Ich öffne mich der Möglichkeit, dass ich vertrauen könnte.“
Ein Satz, der dich begleiten darf
„Ich lasse los, was mir nicht mehr dient.“
Wie ein Blatt, das sich vom Ast löst, wenn die Zeit gekommen ist. Du musst es nicht sofort glauben, aber du darfst es ausprobieren.
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